(Bonn, 31.10.2016) Für das protestantische Selbstverständnis war und ist es wesentlich, sich aus der Zuversicht des Glaubens heraus an aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen zu beteiligen und gesellschaftliche Prozesse mitzugestalten.
In dieser Tradition der Weltverantwortung stehen die drei Veranstaltungen, zu denen die Akademie gemeinsam mit unterschiedlichen säkularen und kirchlichen Kooperationspartnern in dieser Woche des Reformationsgedenkens 2016 einlädt. Sie setzen sich auseinander mit aktuellen ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen:
Donnerstag, 3.11.2016, 18.30 Uhr
Leiden, Sterbehilfe und das christliche Menschenbild
Fremd- oder Selbstbestimmung am Ende des Lebens
Zur Auseinandersetzung mit ethischen, juristischen und gesellschaftspolitischen Dimensionen der Sterbehilfe lädt diese Diskussionsveranstaltung ein. Sie wird mit einer theologischen Positionsbestimmung durch den Sozialethiker und früheren Vorsitzenden des Rates der EKD, Präses em. Dr. h.c. Nikolaus Schneider , eröffnet.
Wolfgang Bosbach , MdB (CDU), spricht anschließend über „Lebensentscheidungen“. Der evangelische Theologie-Professor Dr. Theo Boer , der über viele Jahre in den Niederlanden Mitglied einer Euthanasie-Prüfungskommission war, geht auf die Auswirkungen einer liberalen Sterbehilferegelung in den Niederlanden ein. Birgit Kleekamp, Leiterin des Senioren- und Pflegeheims „Zum Königshof“ der Graf-Recke-Stiftung, schildert „Alltägliches Sterben“ aus ihrem beruflichen Alltag.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Evangelischen Akademie im Rheinland mit der regionalen Arbeitsgruppe Düsseldorf des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU), der Graf-Recke-Stiftung und dem Bund Katholischer Unternehmer (BKU). Sie richtet sich insbesondere an Unternehmer, Selbstständige sowie Fach- und Führungskräfte.
Veranstaltungsort:
Evangelische Johanneskirche
Martin-Luther-Platz 39
40212 Düsseldorf
Weitere Informationen zum Diskussionsabend sind unter www.ev-akademie-rheinland.de abzurufen.
Freitag, 4.11.2016, 12.30 – 18.00 Uhr
Der Faktor Arbeit in der Industrie 4.0
Sozialethische und arbeitsorganisatorische Anfragen an das neue Paradigma der Digitalisierung
Erster ArbeitsWeltTag der Evangelischen Kirche im Rheinland
Im Mittelpunkt des ersten ArbeitsWeltTages der Evangelischen Kirche im Rheinland stehen die Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitsprozesse und Organisationsabläufe und die damit verbundenen Veränderungen der Arbeitsrealität für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Wo liegen die Herausforderungen? Was bedeuten Industrie 4.0 bzw. Arbeit 4.0 für kirchliches Handeln in der Begleitung arbeitsweltlicher Zusammenhänge?
Praktische Erfahrungen mit der Digitalisierung von Betriebsabläufen sollen sozialethisch reflektiert, die Auswirkungen auf Beschäftigte wie auf Unternehmensverantwortliche diskutiert werden.
Von Seiten der Gewerkschaft bringt Achim Vanselow , Referent für Grundsatzfragen beim DGB NRW, arbeitnehmerspezifische Aspekte ein. Johannes Pöttering , Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Landesverbands „unternehmer nrw“, berichtet über Erfahrungen in den Unternehmen.
Abschließend geht Professor Dr. Torsten Meireis , wissenschaftlicher evangelischer Theologe und Experte für Fragen der Arbeitsethik, auf sozialethische Aspekte ein, die im Blick auf die Digitalisierung und den Faktor Arbeit von Bedeutung sind.
Der „ArbeitsWeltTag“ der Evangelischen Kirche im Rheinland ist ein neues Forum, das Gelegenheit zu Begegnung und Austausch für haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in arbeitsweltbezogenen Seelsorge- und Fachdiensten der rheinischen Landeskirche bietet. Die Evangelischen Akademie im Rheinland und das Dezernat Politik und Kommunikation der Evangelischen Kirche im Rheinland laden gemeinsam zu diesem Tag ein.
Veranstaltungsort:
Landeskirchenamt der
Evangelischen Kirche im Rheinland
Hans-Böckler-Str. 7
40476 Düsseldorf
Weitere Informationen zum ArbeitsWeltTag sind unter www.ev-akademie-rheinland.de abzurufen
Sonntag, 6.11.2016
Friedenspotentiale der Religionen
Interreligiöser Studientag
Angesichts von wachsender religiöser Intoleranz und religiös mitverantworteten Kriegen und Gewalt will der Studientag Belege aus den heiligen Schriften und Beispiele aus Judentum, Christentum, Islam und Buddhismus herausstellen, die für ein friedliches religiöses Miteinander und gegenseitige Toleranz eintreten.
Dazu haben die Akademie, die Evangelische Gemeinde zu Düren und das „forum Politik“ in Düren als Veranstalter Referentinnen und Referenten jüdischen, christlichen, muslimischen und buddhistischen Glaubens eingeladen: die Rabbinerin Natalia Verzhbovska , Superintendenten Jens Sannig , Vorsitzender des Ausschusses für öffentliche Verantwortung in der Evangelischen Kirche im Rheinland, den islamischen Philosophen und Buchautor Muhammad Sameer Murtaza von der Stiftung Weltethos, und Friedrich Ostenrath, Gründer des Hortus Dialogus, eines buddhistischem Zentrums in Abenden/Eifel.
Zum Abschluss wird es konkret. Für die Podiumsdiskussion zu Friedens- und Versöhungsstrategien vor Ort konnten Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft gewonnen werden: der Bürgermeister der Stadt Düren, Paul Larue (CDU) , Dietmar Nietan (SPD), Bundestagsabgeordneter für den Kreis Düren, und die erste Vorsitzende des Migrantinnen-Netzwerks Goldrute , Düren, die Ärztin Dr. Jadigar Kesdogan.
Über den Tagungsablauf informiert das ausführliche Programm unter www.ev-akademie-rheinland.de
Zu allen Veranstaltungen laden wir interessierte Journalistinnen und Journalisten herzlich ein. Die Teilnahme ist für sie kostenlos.
Wir bitten um vorherige Anmeldung.
Kontakt:
Hella Blum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Evangelische Akademie im Rheinland
Friedrich-Breuer-Straße 86
Tel.: 0228 47 98 98-55
Mail an Hella Blum
www.ev-akademie-rheinland.de