Ein Meilenstein im Miteinander zwischen Tansania und Bonn: Im 50. Jahr der Partnerschaft steigt vom 30. August bis 17. September wieder ein offizieller Jugendaustausch zwischen den evangelischen Kirchenkreisen Bonn und „Kusini A“. Der letzte in größerem Umfang hatte in den 1980er-Jahren stattgefunden.
Jetzt kommen eigens sieben Jugendliche und zwei Betreuer aus Afrika an den Rhein. Unter dem Motto „Climate ExChange“ geht es um die Folgen des Klimawandels und was jeder vor Ort und die Kirchen gemeinsam dagegen tun können.
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50 Jahre vorbildliche Partnerschaft der Kirchenkreise Bonn und „Kusini A“ – Das große Thema jetzt: Gemeinsam gegen den Klimawandel
„Das Motto mit dem Schwerpunkt `Schutz des Waldes´ haben sich die Jugendlichen aus Tansania besonders gewünscht“, erklärt Sara Schneider, Jugendleiterin an der Kreuzkirche und Koordinatorin des Austausches, zusammen mit Helmut Müller, Pfarrer für Internationale Ökumene in unserer Region. „Denn die Menschen im äußersten Nordwesten Tansanias leiden schon viel stärker als wir unter den Folgen des Klimawandels.“
Die tansanischen Jugendlichen sind zwischen 18 und 26 Jahre alt und für die Zeit des Besuchs privat in Familien in Bonner Kirchengemeinden untergebracht. „Es geht darum, auch den Alltag zu erleben, denn die Partnerschaft lebt vom persönlichen Miteinander“, betont Sara Schneider.
Im Schnitt kommt es alle zwei Jahre wechselseitig zu Besuchen in Bonn und Kusini, nun endlich mal wieder vor allem mit Jugendlichen. In zwei Jahren ist der Gegenbesuch Bonner Jugendlicher, die auch jetzt schon das Programm mitgestalten, in Kusini verabredet.
Viele Höhepunkte: Walderkundung, Klettersteig, Gottesdienst und Party
Ein erster Höhepunkt der gemeinsamen Zeit ist ein sechstägiges Seminar in der Jugendherberge Kaub am Rheinsteig (Mittelrhein). Expertinnen und Experten der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald machen dort in einem Workshop den Lebensraum Wald erfahrbar und zeigen, dass wir mehr tun können, als nur Bäume zu pflanzen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Gemeinsam geht es zudem auf eine Klettersteig.
Ab 6. September wird die Begegnung mit Programm an vielen Orten in Bonn und der Region fortgesetzt. Ein weiterer kreativer und öffentlicher Höhepunkt ist ein gemeinsam vor Ort vorbereiteter und gestalteter Gottesdienst zu Fragen zum Klimawandel mit einer Fotopräsentation der Walderfahrungen in Kaub Samstag, 7. September, 18.00 Uhr, Samstag n der Evangelischen Kirche am Herrenwingert in Alfter. Motto: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte…“, mit der Herseler Jugendleiterin und Prädikantin Michaela Bauch.
Gemeinsamer Koch-Event
Es folgt u.a. ein gemeinsamer Koch-Event im Jugendhaus der Lutherkirche in der Bonner Südstadt (11.9.) mit dem dortigen Jugendleiter Uwe Janser, einem Jugend-Fußballturnier im Gymnasium in Siegburg (Alleestraße, 12.9.) und einem „Prayers Space“ im evangelischen Jugendzentrum Hersel (12.9. um 16.00 Uhr). Auch ein Talk mit Aktiven von Fridays for future ist vorgesehen.
Samstag, 14. September feiern die Jugendlichen aus Bonn und Tansania in der Johanniskirche Duisdorf einen gemeinsam vorbereiteten Gottesdienst (18.00 Uhr) und eine „Goodbye Party“ (ab 19.00 Uhr). Auch dort besteht laut Sara Schneider die Möglichkeit zur Begegnung für Interessierte genauso wie z.B. bei den Gemeindegottesdiensten, jeweils am Sonntag 8.9. in Kreuzkirche (Bonn-Zentrum) und Friedenkirche Kessenich sowie am 15.9. wieder in der Johanniskirche Duisdorf und der Thomaskirche Röttgen, letzter im Anschluss auch beim Gemeindefest. Der Jugendaustausch schließt am 16. September (15.00 Uhr) mit einer Auswertung aller Teilnehmenden aus Tansania und Bonn und Ausblick.
Superintendent Pistorius: „Zeichen setzen für globale Verantwortung“
„Wir setzen mit dieser Partnerschaft seit fünf Jahrzehnten ein Zeichen des weltweiten Miteinanders und dass wir global füreinander Verantwortung übernehmen“, erklärt der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius. Dass zum 50-jährigen Jubiläum gerade junge Menschen das Programm übernommen hätten, freue ihn besonders und zeige, „wir investieren mit unserer Partnerschaft in die Zukunft“.
Lebendige Partnerschaft seit 50 Jahren
Seit Anfang der 70er-Jahre verbindet die Kirchenkreise Bonn und „Kusini A“ eine „sehr lebendige Partnerschaft auf Augenhöhe zweier Partner, die viel voneinander lernen können und im Glauben verbunden sind“, betonen Evelin Heinle-Braun, Uwe Günther und Karin Rose vom Ausschuss für Weltmission und kirchlichen Entwicklungsdienst des Kirchenkreises Bonn, der die Partnerschaft pflegt.
Die Bonner Kirchengemeinden haben im Rahmen der Partnerschaft in Tansania zuletzt ein Aufforstungsprojekt unterstützt und diverse Schulstipendien finanziert. Zuvor war mit Bonner Hilfe schon eine Landwirtschaftsschule und eine Krankenstation aufgebaut worden. Zudem übernehmen die Bonner regelmäßig Kosten für medizinisches Gerät wie zuletzt ein Ultraschallgerät oder ein Kreislaufmonitor für die Geburtshilfestation des Health-Center in Rwantege (Sitz des Kirchenkreises) sowie Medikamente für die Menschen in einem laut Weltbank der ärmsten Länder der Erde. (Weitere Infos auch hier)
Partnerschaftserklärung soll im 50. Jahr erneuert werden
Von der rheinischen Landeskirche ist die Bonner Partnerschaft ist bereits vor zehn Jahren als ein „vorbildliches kirchliches Eine-Welt-Projekt“ ausgezeichnet worden. Eine gemeinsame Partnerschaftserklärung hat die Beziehung der beiden Kirchenkreise 2012 noch einmal besonders gestärkt. Sie soll in Folge dieses Besuchs und passend zum 50. Jubiläumsjahr jetzt erneuert werden, freuen sich Evelin Heinle-Braun, Karin Rose und Uwe Günther und sagen: „Karibu – herzlich willkommen!“
Viele Programmpunkte der Jugendaustausches sind auch offen für Interessierte. Bitte melden bei: s.schneider@kreuzkirche-bonn.de
(Zuletzt aktualisiert 14.09.2024 / Joachim Gerhardt)