Wort zum Sonntag: Hoffnung schöpfen

as Leben kann leicht und unbeschwert sind, wie hier für zwei Jugendliche auf Konfirmationsfreizeit: das Osterfest will Mut machen, diese Gefühl und dieses Vertrauen immer neu aufzutanken (Foto: J. Gerhardt)

Was gibt dem Leben Widerstandskraft? Verlässliche Familie und Freundschaften, gute Erfahrungen, von denen man zehren kann, und ein Grundvertrauen, dass das Leben noch viel mit einem vorhat.

Das Leben kann leicht und unbeschwert sind, wie hier für zwei Jugendliche auf Konfirmationsfreizeit: das Osterfest will Mut machen, diese Gefühl und dieses Vertrauen immer neu aufzutanken (Foto: J. Gerhardt)

Viel von dem verbindet die Menschen, die Jesus so fröhlich mit Palmenzweigen in der Hand zum Auftakt dieser Woche am Stadttor in Jerusalem begrüßt hatten. Auch wenn sie damals wohl schon ahnten, dass diese Tage, die für Jesus am Karfreitag am Kreuz endet, eine harte Zeit wird für alle.

Auch die Frauen, die sich am Ostermorgen am Grab von Jesus versammeln, verbindet diese Sehnsucht nach mehr.  Sie wollen sich nicht still und leise abfinden mit Tod, Gewalt und Zerstörung. Und entdecken dort: Das Grab ist leer. Ein Wunder?

Menschen zu allen Zeiten brauchen viel Widerstandskraft. Und diese Kraft schöpft aus Hoffnung. Resilienz heißt das auf Neudeutsch. Das hat nichts damit zu tun, alles durch die rosa Brille zu sehen und das Negative schönzureden. Es geht darum, den Tatsachen in die Augen zu sehen, aber sich nicht auf das zu fixieren, was augenscheinlich gerade überhaupt nicht gelingt. Wie wichtig ist diese Hoffnung auch heute. Persönlich wie weltpolitisch.

Religion ist ein hilfreicher Faktor für Resilienz, sagt die Psychologie. Gerade deshalb, weil ich im Glauben an Gott nicht alles aus mir selbst schöpfen muss und das ist sehr entlastend.

Dafür feiern wir Ostern. Das Fest dieses unverdrossenen, widerständigen Glaubens: Das Leben geht weiter. Und nicht nur irgendwo fern ab hinterm Horizont, sondern hier auf Erden. Gemeinsam mit allen, die auf Frieden und Versöhnung setzen und an Auferstehung glauben. Frohe Ostern!
Joachim Gerhardt

Kölnische/Bonner Rundschau

 

Geistlicher Impuls

Joachim Gerhardt, Pfarrer an der Bonner Lutherkirche und Pressesprecher des Kirchenkreises Bonn, schreibt alle drei Wochen das „Wort zum Sonntag“ in der Gesamtausgabe der Kölnischen/Bonner Rundschau, auf Seite 4 in der der großen Tageszeitung in der Köln-/Bonner Region. Hier erfahren Sie mehr: www.rundschau-online.de

(Text erscheint am 01.04.2023)

  • 29.3.2023
  • Red
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