Trauer um den Bonner Altsuperintendenten Rolf Schleßmann – Trauerfeier im Evangelischen Gemeindeforum Auerberg

Die Evangelische Kirche in Bonn trauert um Rolf Schleßmann. Der ehemalige Bonner Superintendent und langjährige Pfarrer der Lukaskirchengemeinde im Bonner Norden, Altstadt und Auerberg starb am 24. März im Alter von 94 Jahren. Er lebte zuletzt im Haus Rosental. Die Trauerfeier ist jetzt am Freitag, 4. April, 11.30 Uhr im Gemeindeforum Auerberg (Luxemburger Str).

Rolf Schleßmann zum 75. Geburtstag, ein Portraitbild von Jörg Balthasar (Archiv Kirchenkreis Bonn)

Rolf Schleßmann, geboren am 24. September 1930 in Köln Lindenthal, war von 1977 bis 1990 Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bonn.

1960 war Rolf Schleßmann vom damaligen Superintendenten Walter Klocke in der Lukaskirche ordiniert worden, die zu dieser Zeit neben der Kreuzkirche zur Gemeinde Bonn-Mitte gehörte. Ein Jahr später wurde er zum Pfarrer des 3. Pfarrbezirks der Lukaskirche gewählt.

Rolf Schleßmann öffnete als Superintendent die evangelische Kirche in die Bonner Stadtgesellschaft

Besonders in dem Neubaugebiet im Bonner Norden konnte er viele Menschen für das kirchliche Engagement gewinnen. Er setzte sich zunächst insbesondere für die jungen Gemeindeglieder ein. Mit dem maßgeblich von ihm vorangetriebenen Bau des Gemeindeforums Auerberg setzte er auf innovative Konzepte einer Kirche mitten in der Gesellschaft.

Besonders lag ihm die Ökumene am Herzen. Immer war für ihn die Öffentlichkeitsarbeit – in der Gemeinde wie im Kirchenkreis Bonn – wichtig, dessen Superintendent er 1977 wurde. Er öffnete die evangelische Kirche in die Stadtgesellschaft nicht zuletzt durch seine Präsenz bei allen wichtigen Anlässen der Stadt, pflegte Kontakte zu den maßgebenden Persönlichkeiten in Kirche und Gesellschaft. Rolf Schleßmann war Mitbegründer des Potsdam-Clubs, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und des „Klupp 91“, einer engagierten Erwachsenenarbeit. Maßgeblich förderte er die Eröffnung des Kirchenpavillons als eine der ersten Einrichtungen der Citykirchenarbeit in Deutschland.

So wirkte Rolf Schleßmann weit über seine Gemeindearbeit hinaus als Pfarrer, Superintendent des Kirchenkreises Bonn und als Pressebeauftragter – insbesondere für die ehemalige Kirchenzeitung „Der WEG“ und setzte das auch viele Jahr im Ruhestand noch sehr aktiv fort.

„Rolf Schleßmann war für viele Menschen nicht der unnahbare Kirchenfürst, sondern oft genug der zu mancherlei Scherzen aufgelegte ´Schlessi`“, schrieb sein langjähriger Weggefährte Pfarrer Jürgen Faber anlässlich Schleßmanns 50. Ordinationsjubiläum 2010 auf bonn-evangelisch.de.

Gemeinsam das Leben feiern: Rolf Schleßmann  (l.) 2019 beim 80. Geburtstag von Altbischof Klaus Wollenweber gemeinsam mit dem langjährigen Bonner Synodalassessor Pfarrer Wolfgang Harnisch im Perthes-Heim in Bonn (Foto: Joachim Gerhardt)

Superintendent Pistorius: „Maßgeblicher Repräsentant der Evangelischen Kirche in Bonn“

Der Bonner Dietmar Superintendent Pistorius würdigt ihn als „maßgeblichen Repräsentanten der Evangelischen Kirche in der Bundeshauptstadt Bonn“. Schleßmann habe es verstanden, „eine Brücke zu schlagen zwischen Menschen traditionell geprägter Kirchlichkeit und solchen, die Neues wagen und ausprobieren wollten. Ihn prägte eine in seinem Glauben wurzelnde Menschenfreundlichkeit und eine ansteckende Glaubensheiterkeit!“

Hinter all seiner Arbeit wusste sich Rolf Schleßmann getragen von dem lebendigen Christus. Das Gebet war für ihn zentrales Anliegen. Mit seiner Frau Renate, die 2017 gestorben ist, blieb er in Bonn im Auerberg und später im Haus Rosental in Bonn-Castell wohnen und wirkte dort noch viele Jahre auch als Seelsorger und feierte Gottesdienste.

Die evangelische Kirche in Bonn nimmt dankbar Abschied und wird Rolf Schleßmann nie vergessen.

(24.03.2025 / Joachim Gerhardt)

 

  • 24.03.2025
  • Red
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