Zeichen des Friedens für alle Menschen und für jüdisches Leben in Deutschland: Erstmals eine Laubhütte in Bonn City jetzt am Sonntag

‎‍‎‎Erstmals wurde jetzt am Sonntag, 20. Oktober 2024, im Rahmen des jüdischen Laubhüttenfestes eine Laubhütte als Begegnungshütte öffentlich im Zentrum von Bonn auf dem Remigiusplatz (früher Blumenmarkt) errichtet. Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Bonn gemeinsam mit der Christlich-Jüdischen Gesellschaft (GCJZ) Bonn.

Viel Stimmung: der Bonner Klezmermusiker Georg Brinkmann am Akkordeon (Foto: J. Gerhardt)

Viele Menschen nutzten die Möglichkeit bei Musik, Speis und Trank zum Gespräch und zur Information, auch über alle Kultur- und Religionsgrenzen hinweg, „Ein gelungenes Projekt. das Mut macht für mehr“, so die erste Bilanz. Im Vorfeld hatte es doch einige Sorgen um die Sicherheit gegeben. Umso berührender, wie viele Menschen an der Laubhütte mit selbstgestalteten Friedenstauben und Kippas ein Zeichen für Frieden und Verständigung mit allen Menschen setzten,

Die evangelische Kirche hat das Projekt ausdrücklich unterstützt. „Wir dürfen jüdisches Leben in Deutschland unter dem Druck der Straße und aus Angst vor Gewalt nicht ins Private abschieben. Jüdisches Leben soll und muss sichtbar sein und bleiben in unserer Gesellschaft“, erklärten der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius und Pfarrer Joachim Gerhardt, evangelischer Vorsitzender der GCJZ Bonn.

Die Stadtgesellschaft vor Ort: Viel Begegnung und Dialog an der ersten Laubhütte mitten in der Bonner City (Foto: Erik Nestler)

Großes Interesse vor Ort

Großes Medienecho und auch viele Prominente waren vor Ort: Die Bonner Bürgermeisterin Gabi Mayer begrüßte herzlich auch im Namen das OB die Laubhütten-Feiergemeinschaft vor Ort. Dabei auch neben dem Bonner Superintendenten Pistorius unter anderem der Publizist Manfred Lütz und die MdB Elisabeth Winkelmeier-Becker, Vorsitzende des Rechtsausschusses im Deutschen Bundestag und selbst aktiv für die Gedenkstätte Landjuden an der Sieg.

Die Idee für das öffentliche Sukka-Projekt stammt noch aus dem bundesweiten Festjahr 2021 „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.

Programm

12.00 Uhr: Eröffnung mit Begrüßung durch Pfarrer Ulrich Thomas und Miron Luft von der Synagogengemeinde mit Grußwort der Bonner Bürgermeisterin Gabi Mayer

12.20 Uhr: Gebet zur Eröffnung der Laubhütte (Beni Pollak)

13.00 Uhr: Vortrag Beni Pollak zur Bedeutung von Sukkot mit Gebet

Sehr anschaulich: der jüdische Religionslehrer Beni Pollak, hier mit der Ehrenvorsitzenden der Synagogen-Gemeinde Bonn Margaret Traub, erklärt das Laubhüttenfest. (Foto: J. Gerhardt)

14.00 Uhr: Musik: Klezmer & mehr von Georg Brinkmann

15.00 Uhr: Kreativprogramm mit Bitten/Wünschen, die auf Früchte geschrieben und an die Bäume geheftet werden.

16.00 Uhr: Vortrag von Beni Pollak mit Gebet

17.00 Uhr: Klezmer-Musik & mehr von Georg Brinkmann

 Hier weitere Infos: 240526_Sukkot-Flyer_1

WAS IST SUKKOT?

Einmal im Jahr bauen Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt Hütten mit einem Dach aus Ästen, durch das sie die Sterne sehen können. Ob in Gär- ten, Hinterhöfen, auf Balkonen oder Dächern – Kin- der und Eltern bauen sie gemeinsam auf, schmücken sie mit Bildern, Girlanden und Obst. Manche woh- nen eine ganze Woche in ihr, andere nehmen darin nur die Mahlzeiten ein. Diese Laubhütte heißt Sukka. Das Fest nennt man Sukkot.
Sukkot ist dabei sowohl ein Erntedankfest als auch eine Erinnerung an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Die Laubhütte symbolisiert die provisori- schen Behausungen der Jüdinnen und Juden wäh- rend ihrer 40-jährigen Wanderung durch die Wüste. Nach Jahren der Knechtschaft in Ägypten zog das Volk Israel in eine neue Zukunft.

Sukkot ist dabei sowohl ein Erntedankfest als auch eine Erinnerung an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Die Laubhütte symbolisiert die provisori- schen Behausungen der Jüdinnen und Juden wäh- rend ihrer 40-jährigen Wanderung durch die Wüste. Nach Jahren der Knechtschaft in Ägypten zog das Volk Israel in eine neue Zukunft.

Die Sukka geht dabei auf das biblische Gebot zurück, in einer Hütte zu wohnen: „In Hütten sollt ihr sieben Tage lang wohnen: jeder Einheimische in Israel soll in Hütten wohnen. Auf dass Eure Nachkommen wis- sen mögen, dass ich die Kinder Israel habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus dem Lande Ägypten geführt.“ (3. Buch Moses, Kapitel 23, 42-43).

(Oktober 2024 / EB / ger)

  • 18.10.2024
  • Red