Chanukka ist ein acht Tage dauerndes Fest und wird in diesem Jahr vom Abend des 28. November bis zum Abend des 6. Dezember gefeiert. Jüdinnen und Juden gedenken dabei der Wiedereinweihung des zweiten Jerusalemer Tempels 164 v. Chr. und des Endes der damaligen Unterdrückung durch die Griechen. An jedem Tag wird eine weitere Kerze des achtarmigen Leuchters entzündet.
Mit Bonns OB
Oberbürgermeisterin Katja Dörner wies in ihrem Grußwort darauf hin, dass „wir in diesem Jahr ,1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ feiern. Dieses Festjahr führt uns sehr anschaulich vor Augen, wie vielfältig und reichhaltig das jüdische Leben in Deutschland ist. Dass Jüdinnen und Juden Deutschland als ihre Heimat betrachten, ist nicht selbstverständlich nach den düsteren Zeiten der Pogrome, die in der Vertreibung und Ermordung von Millionen Menschen im Nationalsozialismus gipfelten. Wenn wir heute am Alten Rathaus den Chanukka-Leuchter entzünden, wollen wir als Stadt Bonn deutlich machen, dass Jüdischsein in all seinen Facetten zum Alltag dieser Stadt gehört. Das Aufstellen des Leuchters ist unser Zeichen uneingeschränkter Solidarität mit jüdischen Menschen. Es ist ein Zeichen gegen Antisemitismus und Hass.“
Auch Dr. Margaret Traub verwies darauf, dass es Ziel des Festjahres 2021 sei, „jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem wieder erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen. Deshalb sind wir heute hier, um allen Bürger*innen unser traditionelles jüdisches Fest Chanukka erlebbar zu machen. Es ist ein fröhliches Fest, zu dem heutzutage die Kinder beschenkt sowie Süßigkeiten und in Öl gebackene Leckereien verzehrt werden. Wegen seiner starken symbolischen Bedeutung für uns Jüdinnen und Juden zelebrieren wir den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit – im wörtlichen wie im bildlichen Sinn. Die Chanukkalichter spiegeln aktuell die Hoffnung wider, dass nach den schweren Zeiten der Corona-Pandemie wieder bessere Tage kommen werden.“
Die Vorsitzenden der GCJZ in Bonn, Joachim Gerhardt, Dr. Elmar Struck und Oleg Goloborodsky, erklärten: „Wir freuen uns als Vorstand der Christlich-Jüdischen Gesellschaft, wie viele Menschen und Gruppen auch in Bonn und der Region das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ angeregt hat, sich mit jüdischer Kultur und Geschichte zu beschäftigen. Das sind gute, hoffnungsvolle Zeichen in Zeiten, die leider auch von einem öffentlich immer hemmungsloseren Antisemitismus gekennzeichnet sind.“ Joachim Gerhardt und Dr. Elmar Struck bekräftigten: „Wir müssen unseren jüdischen Freundinnen und Freunden sowie Nachbarn daher deutlich zeigen: Wir sind an eurer Seite und schützen euch, gerade auch dann, wenn es darauf ankommt. Wir Christen können unseren Glauben nur begreifen, wenn wir seine jüdischen Wurzeln kennen.“