Der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius hat an den Bonner Stadtrat appelliert, bei den Haushaltsberatungen keine Kürzungen bei den Wohlfahrtsverbänden vorzunehmen. Besondere Bedeutung käme aktuell den Beratungsstellen zu, denn immer mehr Menschen bräuchten Unterstützung.
„Beratungsstellen öffnen Türen zu neuen Perspektiven auf und für ihr Leben; helfen ihnen heraus aus dem Gefühl, hilflos, dem Schicksal ausgeliefert zu sein und stärken sie darin, Veränderungen anzustreben und sich selbst darin als wirksam und würdevoll zu erleben“, erklärte Superintendent Pistorius beim Jahresempfang des Diakonischen Werkes Bonn und Region am Mittwochabend in Bad Godesberg vor der Bonner Oberbürgermeisterin und vielen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft.
Unabhängige Beratungsangebote besonders gefragt
„Die Ungerechtigkeit unserer Gesellschaft erkennt man am besten, wenn man es zulässt, ihr zu begegnen“ und das täten in Bonn vor allem die Wohlfahrtverbände, im kirchlichen Bereich Diakonie und Caritas. Der evangelische Pfarrer Pistorius verwies dabei ausdrücklich auf die Bedeutung der Subsidiarität, dass unabhängige Fachleute vor Ort am besten wissen, wo die Not ist und wie man ihr hilfreich begegnen kann. „Nur politisch einflussreiche Eliten können es sich leisten, das Prinzip der Subsidiarität auszuhöhlen. Die anderen brauchen das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Beratenden. Sie wollen Menschen begegnen, die sich um sie und ihre Not kümmern und sich für Sie engagieren, auch das auch im Gegenüber zu Politik und Verwaltung“, so Superintendent Pistorius.
Hier die Rede des Bonner Superintendenten zum Nachlesen: 2023_Jahresempfang Diakonie_Pistorius
(20.04.2023/ger)