Tansania – Eine Welt

Bonn und Kusini A

Seit Anfang der 70-er Jahre unterhält der Evangelische Kirchenkreis eine lebendige Partnerschaft in den Kirchenkreis „Kusini A“ im Nordwesten Tansanias. Eine Partnerschaft, die vom gegenseitigen Nehmen und Geben lebt.

KUSINI A

ist ein Kirchenkreis im äußersten Nordwesten Tansanias direkt unterhalb des Äquators. Er gehört zur Nord-West-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (http://www.elct.org/ ). Kusini bedeutet auf Kisuaheli der Süden. Der Kirchenkreis besteht aus fünf Gemeinden mit zusammen mehr als 25 Dörfern und vielen kleinen Siedlungen, die sich auf einer Fläche von rund 1500 km² verteilen, einem Hochplateau zwischen dem Victoriasee und den Bergen Ruandas. In der Mitte liegt Rwantege, der größte Ort und Sitz des Superintendenten. Die Menschen leben überwiegend vom Kaffee- und Bananenanbau. Die Infrastruktur ist immer noch sehr eingeschränkt. Autos gibt es kaum. Über Geröll- und Sandpisten brauchen die Menschen mehrere Stunden, um mit einem gelegentlich fahrenden Bus in die nächste größere Stadt Bukoba am Victoriasee zu gelangen. In den vergangenen Jahren sind die erste Dörfer an das Stromnetz angeschlossen worden. Krankenstationen und Schulen befinden sich im Aufbau, der allerdings stockt, da dem Staat die nötigen Gelder fehlen.

Wir leben in einer Welt: Kinder in unserem Partnerkirchenkreis Kusini A in Tansania (Foto: Joachim Gerhardt)

Die PARTNERSCHAFT

begann 1970 mit einem Besuch von Vertretern zweier Bonner Kirchengemeinden bei Christen im Nordwesten Tansanias, Seit 1977 besteht eine offizielle Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen Bonn und Kusini A, die mit regelmäßigen Besuchen von Delegationen aus Deutschland und Tansania gestärkt wird. Die Bonner Partnerschaft ist Teil der Partnerschaft zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania und der Evangelischen Kirche im Rheinland und wird von der Vereinigten Evangelischen Mission (http://www.vemission.org/ ) in Wuppertal unterstützt.

Mit Bonner Hilfe sind in Kusini A ein Krankenhaus und drei Kirchen errichtet worden sowie der Aufbau einer Landwirtschaftsschule unterstützt worden. Jährlich werden Gelder für Medikamente überwiesen. Zudem wird einmal im Jahr in einer Bonner Gemeinde ein „Partnerschafts-Gottesdienst“ gefeiert. Aktuell ist aus Bonner Mitteln den Partnern in Kusini A ein neuer Jeep für die Arbeit und für Krankentransporte gespendet worden. Der alte Wagen, ebenfalls eine Bonner Stiftung, war 20 Jahre alt und hatte buchstäblich den Geist aufgegeben.

Unvergessen: Jahrelang hat sich neben anderen vor allem die langjährige Landessynodale Ulrike Hensel-Kornblum (von der Johanniskirchengemeinde Duisdorf) für die Partnerschaft mit Kusini stark gemacht.

ÖKUMENE ERLEBEN
Praktizierte Partnerschaft ist ein Nehmen und Geben und lebt von der gegenseitigen Verantwortung und Verbundenheit. Die Partnerschaft mit den Menschen in Kusini A bietet uns in Bonn große Chancen:

  • Zumindest in einem kleinen Ausschnitt können wir die weltweite Verbundenheit von Christenheit erleben – nicht theoretisch, sondern hautnah. Die Partnerschaft kann wesentlich dazu beitragen, dass der Horizont in den Kirchengemeinden weit und offen bleibt.
  • In einer an vielen Stellen ungerechten Welt können wir an einem Ort etwas helfen und ausgleichen. Gemeinsam überlegen wir, ob eine Krankenstation, ein Krankenfahrzeug, ein Ausbildungsstipendium oder eine Motorrad benötigt werden. Nach Jahren auch schwieriger Aufbauarbeit können wir uns vor Ort ein Bild machen, wo die Partnerarbeit Früchte trägt, wenn sich zum Beispiel ein Bildungsprojekt von Frauen für Frauen fest etabliert hat. Schon kleine Spenden aus den Bonner Gemeinden leisten in Kusini A eine unschätzbare Hilfe.
  • Wir hoffen, dass sich unsere Partnerschaft mit den Menschen in Kusini A fortsetzt wie ein Staffellauf von Generation zu Generation. Wir wünschen uns, die Partnerschaft auf mehr Schultern zu verteilen und die Abstände zwischen den Gastbesuchen zu verringern. Wir leben in einer Welt und in einer Kirche Jesu Christi. Daran teilzuhaben, dies bekannt zu machen und lebendig zu halten, soll auch in Zukunft Aufgabe der Partnerschaft sein.

Haben Sie Interesse sich zu engagieren oder die Arbeit zu unterstützen? Zum Beispiel im Synodalen Ausschuss für Weltmission und kirchlichen Entwickungsdienst, der die Partnerschaft betreut unter Leitung von Uwe Günther, Evelin Heinle-Braun und Karin Rose. (Infos beim Evangelischen Kirchenkreis Bonn, Tel. 0228 / 6880- 300; info@bonn-evangelisch.de) oder durch Spenden: Konto 1900290030 Ev. Kirchenkreis Bonn, Stichwort „Kusini A“, bei der Sparkasse KölnBonn BLZ 37050198 oder online.

 

Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ) in Bonn und der Region

Der Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ) hält den Blick auf die weltweite Ökumene offen und trägt dazu bei, die missionarische Aufgabe der Kirche wahrzunehmen.

Insbesondere unterstützt und berät er die Partnerschaften, durch die die Kirchenkreise der Region Köln Bonn mit Kirchen und Entwicklungsprojekten weltweit verbunden sind. So ist beispielsweise der Kirchenkreis Bonn mit dem Kirchenkreis „Kusini A“ im Nordwesten Tansanias verbunden. Übrigens eine von der Landeskirche als beispielhaft ausgezeichnete Partnerschaft.

Die Partnerschaften geben uns viel zu lernen. Sie werfen Fragen nach Gerechtigkeit, Frieden und dem Zustand der Schöpfung auf. Der GMÖ Köln Bonn engagiert sich entsprechend für globale Gerechtigkeit, in der Friedenspädagogik und den Umweltschutz.

Die GMÖ-Angebote für Kirchengemeinden und Kirchenkreise

  • Planung und Durchführung von Veranstaltungen, Tagungen und Seminaren.
  • Unterstützung der kreiskirchlichen Ausschüsse und Arbeitskreise, u.a. Vermittlung von Informationen aus den Partnerkirchen.
  • Beteiligung an thematischen Gottesdiensten und Gemeindefesten, Bibelarbeiten etc.
  • Beratung und Mitarbeit in den Bereichen Erwachsenenbildung, Konfirmandenunterricht, Kinder- und Jugendarbeit.
  • Vernetzung mit anderen Organisationen und Basisgruppen aus den Bereichen Eine-Welt-Arbeit und Konziliarer Prozeß.

Kontakt: Pfarrer Helmut Müller

E-Mail: gmoe-koeln-bonn@ekir.de
GMÖ Region Köln Bonn
Zeughausstr. 7-9
53721 Siegburg
Tel.: 022 41 / 67 601
Fax: 022 41 / 95 97 93
https://gmoe.ekir.de/