Am 1. Juli übergab Beratungsstellenleiter Thomas Dobbek nach mehr als zwanzig Jahren den symbolischen Staffelstab an Christiane Wellnitz, die bereits 13 Jahre lang als Stellvertreterin an seiner Seite gearbeitet hat. Die neue Leiterin sieht ihrer Aufgabe mit großer Einsatzbereitschaft und Offenheit entgegen.
1997 begann Christiane Wellnitz im Rahmen ihrer systemischen Therapieausbildung als jüngstes Teammitglied ihre Arbeit in der Evangelischen Beratungsstelle für Erziehungs-, Jugend-, Partnerschafts- und Lebensfragen in Bonn. „Ich habe mich von Anfang an sehr gut integriert gefühlt und konnte wertvolle Erfahrungen sammeln,“ erinnert sie sich. Besonders hervorzuheben sind ihre Arbeit in der Familienberatung und der Aufbau der Online-Beratung (bke). In den letzten Jahren kam die intensive Trauerarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Co-Leiterin einer Trauergruppe dazu.
Ziele und Visionen: Alle Menschen willkommen
In ihrer 13-jährigen Tätigkeit als stellvertretende Leiterin der Stelle hat sie bereits umfassende Einblicke in die verschiedenen Leitungsaufgaben erhalten und zur Erweiterung von Angeboten beigetragen. Dazu zählen u.a. die Kooperationen mit Schulen sowie Familienzentren und die Beratung von Geflüchteten. Ihre Ziele für die Zukunft sind klar definiert: „Wir müssen uns den aktuellen Bedürfnissen anpassen und inklusiver werden, besonders im Hinblick auf das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz.“ Das bedeute darüber hinaus auch, „dass sich Ratsuchende aller geschlechtlichen Zugehörigkeiten und sexuellen Orientierungen bei uns willkommen und gesehen fühlen,“ betont sie. Ein weiteres Anliegen ist die Beratung von Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen.
Notwendigkeit von psychologischer Beratung
Psychologische Beratung als niedrigschwelliges Hilfsangebot wird eine immer stärkere Rolle im psychologisch-therapeutischen Versorgungsnetz spielen. „Beratung hilft bei der Bewältigung von alltäglichen Herausforderungen bis hin zu schweren Schicksalsschlägen und ist oft schneller und niedrigschwelliger zugänglich als klassische Psychotherapie”, so Wellnitz. Sie fügt hinzu, dass Beratung „vieles präventiv auffängt und auch in Bereichen Unterstützung bietet, die nicht immer eine Therapie erfordern oder wo nicht immer eine Therapie möglich ist.”
Eine Frage der persönlichen Motivation
Die Werte der Evangelischen Kirche und der Beratungsstelle spiegeln sich auch in den persönlichen Überzeugungen von Christiane Wellnitz wider: „Respekt, Wertschätzung, Weltoffenheit und Akzeptanz sind für mich zentral, diese Werte tragen wir nach innen und nach außen,“ sagt sie. Ihre Motivation schöpft sie aus der Arbeit mit ihrem engagierten und humorvollen Team sowie aus der Berührung mit den Lebensgeschichten der Ratsuchenden. „Es ist ein großes Privileg, Teil der Veränderungsprozesse unserer Klient*innen zu sein und sie auf ihrem Weg zu begleiten.” Auch der Beratungsstelle stehen Veränderungsprozesse bevor, da einige langjährige Mitarbeitende die Stelle verlassen. Aufgrund von Sparmaßnahmen bleiben die Plätze leer.
Viel Nachfrage und breites Angebot und immer gilt: „Reden hilft – in alle Richtungen!“
Ihr Amt tritt Christiane Wellnitz mit einer klaren Botschaft an: „Reden hilft – in alle Richtungen!“
Kontakt:
Evangelische Beratungsstelle für Erziehungs-, Jugend-, Partnerschafts- und Lebensfragen
Adenauerallee 37
53113 Bonn
Tel. 0228 68 80 150
beratungsstelle-bonn@ekir.de
www.beratungsstelle-bonn.ekir.de
Insta: Psychologische_Beratung_Bonn
(30.07.2024 / Jennifer Trierscheidt / ger)