Junge Theologinnen und Theologen schlagen Alarm und machen zugleich konkrete Vorschläge zur Zukunft des Pfarrdienstes. Hier eine aktuelle Erklärung, wesentlich verfasst von angehenden Pfarrerinnen und Pfarrern, Vikarinnen und Vikaren aus dem Evangelischen Kirchenkreis Bonn, zur Frage der Nachwuchsgewinnung und zur Prädikantinnen und Prädikaten-Ausbildung in der Evangelischen Kirche. Die Resolution an die rheinische Landeskirche steht auf der Bonner Kreissynode am 15./16. November 2024 zur Diskussion und soll dort verabschiedet werden:
„Die Kreissynode Bonn blickt mit Sorge auf die Zielzahl der Vollzeitpfarrstellen von 700 für das Jahr 2040, da diese sich nicht allein aus schwindenden Kirchensteuermitteln ergibt, sondern auch aus einem Mangel an am Pfarrdienst interessierten Menschen.
Weit positivere Zukunft Kirche als es der Anschein erweckt
Wir glauben allerdings, dass unsere Kirche eine weit positivere Zukunft hat und es viel mehr Potential gibt, als es den Anschein erweckt. Daher bittet die Kreissynode Bonn die Kirchenleitung um ein klares Bekenntnis zum Erhalt von mehr Pfarrstellen sowie um Auskunft über den derzeitigen Stand der Nachwuchsgewinnung und nach geplanten Maßnahmen für eine verbesserte Nachwuchsgewinnung. Aufgrund des Mangels an am Pfarrdienst interessierten Menschen fordert die Kreissynode Bonn die Kirchenleitung dringlich auf, die Maßnahmen der Nachwuchsgewinnung zu intensivieren. Als Maßnahmen sieht die Kreissynode Bonn die Einrichtung vollberuflicher Stellen für Nachwuchsgewinnung (Bsp. MachKirche der Evangelischen Kirche von Westfalen), mehr Unterstützung von Studierenden (z.B. durch Wohnraum oder BAföG-ähnliche Stipendien, die bei Verbleib in der Landeskirche nur anteilig oder gar nicht zurückgezahlt werden müssen), Steigerung der Attraktivität des Theologiestudiums und die Förderung von Religionsleistungskursen ohne Mindestzahl von SchülerInnen an Schulen der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Auch Ausbildung von Prädikantinnen und Prädikanten stärken
Daneben sieht die Kreissynode Bonn im Prädikantendienst einen für die Gegenwart der evangelischen Kirche sehr wertvollen Beitrag. Dieser ehrenamtliche Dienst hat sich über Jahre hinweg in der Praxis bewährt und ist verstärkt zu fördern. Die Kreissynode bittet die Kirchenleitung, die finanziellen und personellen Kapazitäten für die Ausbildung von Prädikantinnen und Prädikanten zu erhöhen und strukturell zu stärken, damit alle beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden, die ein Interesse an diesem Dienst haben und dafür geeignet sind, zeitnah zugerüstet werden können.“
(06.09.2024 / ger)