Unklare Weihnacht?

  • Joachim Gerhardt
  • Joachim Gerhardt

Advent ist die Einstimmung auf Heiligabend. Alle Jahre wieder. Also: Auf in die heiße Phase der Weihnachtsvorbereitung! Doch auch dieses Jahr ist vieles wieder eher unklar. Wer kann wen in der Familie besuchen? Wo und wie feiern wir Gottesdienst? 

LupeGottesdienst daheim: der andächtige Blick auf die Krippe und eine brennende Kerze (Foto: J. Gerhardt)
Gottesdienst daheim: der andächtige Blick auf die Krippe und eine brennende Kerze (Foto: J. Gerhardt)

Weihnachten 2021 ist nicht berechenbar.  Vielleicht ist ein gemeinsamer Spaziergang, eine Art „Weihnachten to go“, besser als stundenlang auf engem Raum im Wohnzimmer beieinander zu sitzen. Aber was machen die Großeltern? Die Freundin, die noch keinen sicheren Impfschutz hat? Und wie überreichen wir die Geschenke?

„Alle Jahre wieder“? – Vieles, was uns vertraut und wichtig war, muss neu bedacht werden. Aber komme, was wolle. Wir feiern auch dieses Jahr Weihnachten. Wir zünden die Kerze an der Krippe an, lesen die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium (Kapitel 2) und fühlen uns verbunden mit allen, die das ebenso tun. Auch das ist Gottesdienst.

Man kann in dieser Zeit mit gutem Recht beklagen, dass vieles gerade nicht, immer noch nicht oder wieder nicht läuft wie gewünscht und geplant. Eines aber möchte ich mir in Erinnerung rufen: Vor 2000 Jahren im Stall mit Maria, Josef und dem Jesuskind sah das nicht anders aus. Und bei aller Unklarheit komme ich der Botschaft von Weihnachten womöglich viel näher als sonst. „Und die Klarheit des Herrn leuchtet um sie.“ Das war die Erfahrung der Hirten, denen völlig überraschend Engel auf den Feldern nahe Bethlehem erschienen. Und sie wurden dankbar und still im Herzen und spürten: Frohe Weihnachten!